Bernd (5 Tore), Dunki (1 Tor), Flo, Habsch (2 Tore), Hirschi (2 Tore), Prauni (1 Tor), Schlecks (3 Tore), T1 (1 Tor)
Platzierung: 3
Schöttel des Tages: Unfrisurenmann
Mentale Stütze:
T3
Noch bevor die ersten Sonnenstrahlen durch die dichte Nebeldecke über der wunderschönen Oststeiermark blinzeln konnten, fand der Schlaf von acht spielenden und einem mitgereisten Patizanen ein plötzliches Ende. Der Grund dafür war die Teilnahme am Turnier der Grazer Vorstadt, in Eggersdorf. Es galt die Schmach aus dem Jahre 2007 auszumerzen und mittels blitzschnellem, technisch perfektem Kombinationsfußballs die Gegner zur Verzweiflung zu bringen. Weiters wurde auf ein Aufeinandertreffen mit der mittlerweile legendären Fettsau gehofft, um den widerlichsten und hässlichsten Racheakt an ihr zu vollführen. Insider wissen, welches Spektakel sich voriges Jahr im Foyer der Halle für Leibesübungen in Eggersdorf abspielte. Da dieses prestigeträchtige Turnier den gesamten Grazer Raum als Einzuggebiet vorweist, wussten wir, was zu tun war. Zuerst wurde aber noch das Eintreffen der verschiedenen Patizanen zelebriert. Die pünktlichsten unter der nun aufgegangenen Sonne waren Prauni, Schlecks und T3. Auf die Sekunde genau trafen sie auf dem ungeliebten Terrain ein. Nacheinander fanden sich auch die anderen, unpünktlichen Patizanen gnädigerweise ein.
Nachdem sich ein versnobter Grazer Patizane zu nobel war, in sein Vehikel Waschwasser der Firma Forstinger einzufüllen, gestand er uns einen wahren (rechtlich nicht erlaubten) Blindflug aus der Grazer Leonhardstrasse ins geheiligte Eggersdorf und nutzte diese Lappalie als Ausrede für sein Zuspätkommen. Ein dickes Minus im Mitteilungsheft war die Folge. Jedoch konterte Hirschi im weiteren Verlauf des Vormittags mit Hasstiraden Die weiteren Angereisten waren frohen Mutes, man merkte auch keine extremen Folgen der vorangegangenen Freitagnacht. Jedoch war Dunki ein leichter Alkoholatem nicht abzusprechen, doch dies sollte der Stimmung keinen Abbruch tun.
Ein wenig jammerte auch T1, der sich am Vortag mit einigen Kilo an rohem Fisch den Magen vollschlug, und dieser sich am nächsten Morgen von seiner beleidigten Seite zeigte. Angeblich wurden am WC nach T1’s Stuhlgang noch schwimmende Fische entdeckt. Nach einem Schluck/Glas kühlen Blonden an der Bar (Tatzeit 8:45 Uhr – fast alle waren beteiligt) beruhigten sich die Mägen und Gemüter der Patizanen. Nun wartete die Sippschaft nur noch auf das Eintreffen von Habsch, der den weitesten Weg zum Sportzentrum vor sich hatte. Die Wetten auf seinen Promillewert lagen zwischen 2,5 – 4,8. Doch Habsch überraschte uns mit einem völlig nüchternen und ausgeschlafenen Zustand.
Nun konnte im Prinzip nichts mehr schief gehen und das Erreichen des Finales wurde als Formsache angesehen.
Also trabten die Patizanen schnellen Schrittes in die Kabine, welche laut Turnierleitung in einem menschlich akzeptierbaren Zustand gelassen werden sollte. Die wunderschönen, traditionsreichen, gelben Sporttrikots der Marke Adidas wurden alsbald über die Körper gestreift und man begann das obligatorische Beobachten der Gegner. Durch unzählige Dehnübungen, Gaberlkunststückchen und Weitschussfurien wurden die Körper und Muskeln auf die richtige Betriebstemperatur gebracht, um den anwesenden gegnerischen Mannschaften das Fürchten zu lehren.
Gleich das erste Spiel des Turniers durften die Patizanen bestreiten. Die Gegner schmückten sich mit dem einfallslosen Namen „Seecafe Kumberg“ und das Team bestand aus einigen 1.Klasse Kickern aus eben besagtem Ort. Die ersten Minuten waren relativ ausgeglichen und auch nicht von unbedingtem Bewegungsdrang beider Mannschaften geprägt. Durch eine kurze Unaufmerksamkeit in der Defensive gelang den Gegnern plötzlich der Führungstreffer aus einem schön platzierten Weitschuss. Von dem Schock, den die Patizanen dadurch erlitten, konnten sie sich das gesamte Spiel nicht mehr erholen und der Spielstand von 1:0 für Kumberg blieb auch nach Ablauf der acht Minuten Spielzeit auf der uralten, reparaturbedürftigen Anzeigetafel stehen. Die beste erreichbare Niederlage war aber auch ein Verdienst unseres, im gesamten Verlauf des Turniers, beinahe fehlerfreien Flo. Im gesamten Turnier (8 Spiele) nur zwei Tore zu erhalten und nach jedem Spiel ein Bier zu trinken, muss ihm so schnell mal jemand nachmachen. Vielleicht war das Ergebnis des ersten Spiels auch ein schlechtes Omen, dass T3 bei diesem Spiel an der Bande stand und die Mannschaft verbal nach vorne trieb. Doch mehr dazu weiter unten.Nach dem Spiel wurden die individuellen Fehler bis auf das letzte Detail analysiert und dazu ein guter Gerstensaft geschlürft.
Nach dem nun alle wieder, gepusht durch die Anfeuerungen der Massen an anwesenden Fans und durch den Trainerstab, hungrig auf das nächste Spiel waren, begaben sich alle wieder in die Halle um den Musikverein Weinitzen in seine Einzelteile zu zerlegen. Zuvor wurde allerdings noch T3 von einem fetten und extrem hässlichen Türken beim Turnierleiter aufgrund des Nichtbefindens von Hallenschuhen auf seinen grazilen Füßen verpetzt. Der Turnierleiter, der selbst die DRECKIGSTEN Straßentreter auf seinen Schweißlern verzeichnen konnte, verwies ihn unsanft und mit dem Du-Wort (obwohl dieses nie angeboten wurde) auf die Tribüne. Hasserfüllt begab sich T3 zum restlichen zuschauendem Abschaum, um dort das Treiben der Patizanen zu weiter zu beobachten.
Der nächste Gegner nannte sich also MV Weinitzen. Unter dem Hinweis der mentalen Stütze, dass es sich hierbei um blockflötenspielende Weicheier handle und eine Niederlage mit dem Ende der Welt gleich zu setzen wäre, legten sich die Patizanen von Anfang an mehr ins Zeug. Von Minute zu Minute konnten sie das Spiel mehr an sich reißen, jedoch hatte man kein Glück im Abschluss. Chance um Chance wurde durch wirklich sehr schöne, fehlerfreie und vor allem FLACHE Kombinationen herausgespielt. Doch entweder konnte der Ball nicht am fülligen Tormann vorbeigebracht werden oder es wurde sowieso 10m oder mehr drüber oder daneben „geböllert“. Einzig und allein Hirschi konnte mit seinen Stelzen das Geball unter Kontrolle bringen, zog kurz nach der Mittellinie ab und versenkte das Spielgerät mit einem, wie es im Fachjargon heißt, „Fodn“ in den Maschen des Gegnertores. Den Rest des Matches stand die Verteidigung ihrem Mann und konnte so das knappe Ergebnis über die Runden bringen.
Die Zeit, sich auf den Lorbeeren des Sieges auszuruhen war nur von kurzer Dauer, da schon bald der Anpfiff des nächsten Spieles auf dem Plan stand. Die Eggersdorfer Pubtisten sollten die nächsten Kicker sein, die es zu schlagen galt. Mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen im Blut fegte die Mannschaft Patizans wie ein mittlerer Hurrikan über die eher schlecht, als recht spielenden Pubtisten. In acht Minuten konnte die zusammengewürfelte Alkoholikerpartie aus Eggersdorf keine einzige Tormöglichkeit vorweisen. Die gut spielenden Patizanen, beeindruckten wieder mit sicherem Passspiel und beförderten den Matchball dreimal über die Torlinie. Für die Tore zeigten sich Dunki, Hirschi und Bernd, unser Kapitän, verantwortlich.
Wiederum war eine kurze Pause an der Tagesordnung. Der Ausgang der der vorangegangen Partie ließ es zu, sich in eben genannter Pause ein Hopfengetränk zu Leibe zu führen.
Das nächste Spiel musste Patizan gegen die Balkan Boys bestreiten. Diese Mannschaft bestand durchgehend aus basketballspielenden Weizern türkischer Herkunft. Jedoch nahm besonders ein Spieler der Balkan Boys unsere Aufmerksamkeit in Anspruch. Es handelte sich hier um einen jungen, großgewachsenen Burschen, der die ABSCHEULICHSTE Frisur zu Tage trug, die jemals in einem Turnier solchen Ausmaßes getragen wurde. Diese Extremitäten zu beschreiben fällt hier sehr schwer. Aber versuchen wirs mal: Dunkelbraun gefärbte Haare auf der Seite hochgeschert, vorne blond gefärbte zur Seite gekämmte Stirnfransen und eine pinke Knackmatte. Den Höhepunkt setzte unser Freund, in dem er ein unnützes weißes Gummiband um seinen Blutzer spannte. Der erste Kanditat für den Schöttel des Tages war geboren. Auch während des Spiels machte er sich unangenehm bemerkbar, in dem er Hirschi mit dem Attribut „behindert“ versah. Hirschi strafte diese verbale Entgleisung sofort, in dem er ihm den Ball nach einem Foul erst zwei Sekunden später als sonst üblich vor die Füße warf. Gut gemacht, Hirschi!
Das Spiel an sich war am Anfang von etwas Nervosität unserer Mannen vor dem Tor geprägt. Wiederum wollte kein Treffer gelingen. Da die Balkan Boys bis zu diesem Zeitpunkt gegen jeden Gegner 0:0 spielten, fanden wir uns bereits mit selbigem Ergebnis ab. Doch plötzlich tauchte Bernd vor dem Tor der Balkanis auf. Überlegt und abgebrüht versetzte er den Tormann und es stand verdient 1:0 für Patizan. Gegen Ende des Matches konnte sich auch Schlecks verdienterweise in die Torschützenliste eintragen und er besiegelte mit seinem Treffer den 2:0 unserer Mannschaft.
Nun begannen die großen Rechnereien um den Aufstieg. Würden wir es schaffen, sind die nächsten Gegner schlagbar, werden wir erster oder zweiter in der Gruppe?? Fragen über Fragen.
Die Patizanen kamen aber zu dem Schluss, dass zwei Siege vermutlich doch die beste Lösung wäre und damit alle Unklarheiten beseitigt werden könnten. Es wurde jedoch festgestellt, dass uns der nächste Gegner, der HC Gulaschkanone das Leben um einges schwerer machen sollte, als die Feuerwehr Eggersdorf. Das Spiel war ein offener Schlagabtausch der beiden Mannschaften. Keine konnte sich erheblich von der anderen absetzen. Nicht so Habsch. Er dachte sich, wenn fast jeder von den Patizan-Heinis ein Tor schießen darf, wird wohl auch er dürfen. Er setzte seinen hinterlistigen Plan in die Tat um und feierte gemeinsam mit seinen Mannschaftskollegen den wichtigen Sieg um den Aufstieg.
Anzumerken sei an dieser Stelle, dass Patizan zu diesem Zeitpunkt noch nie ungut aufgefallen war. Weder im Beschimpfen von Mitspielern, noch im lauthalsigem Beschweren gegen die diversen Schiedsrichter. So kann das nicht weitergehen. Wurde die Mannschaft doch einige Male vom uralten, blinden Schiri und auch vom „Top-Shop-Schuh 10erPack“-Schiri arg benachteiligt! Ich persönlich hoffe bei den nächsten Turnieren auf Eskapaden der Sonderklasse!
Die letzte Pause nutzten wir, um die Ergebnisse der FF Eggersdorf, unseren letzten Gegner in der Gruppenphase zu studieren. Nach dem sich die Feuerwehr augenscheinlich der Bar im Foyer mehr zuwandte, als dem Tor des Gegners, lagen die Torprognosen für Patizan im oberen zweistelligen Bereich. Doch kurz nach Ankick holte der Spielverlauf die Patizanen wieder zurück in die harte Realität. Chancen um Chancen wurden vernebelt und das zweistellige Ergebnis rückte von Sekunde um Sekunde weiter und weiter weg. Gottseidank konnten sich die Patizanen, die bis dato noch keinen Treffer in diesem Turnier vorwiesen, sich von ihrem hohen Ross herunterlassen und schossen die Treffer eins und zwei. Danke an T1 und Prauni! Bernd (2x) und Habsch konnten mit ihren Toren noch das halbwegs versöhnlich Ergebnis von 5:0 festigen.
Ein Blick auf die Tabelle genügte und Patizan stellte fest, dass man sich nach der Gruppenphase auf dem zweiten Platz fand und somit das Halbfinale am Abend bestreiten durfte. Freudig wurden noch die Bardamen bezirzt und man entschied sich gemeinsam, dem Tipp einer Freundin von T1 nachzugehen und das sagenumwobene Wirtshaus „Die Festung“ in der Nähe von Schillingsdorf heimzusuchen.
Es wurden drei Gefährte mit Patizanen versehen, wobei das Griss um einen Platz im legendären VW Lupo 1.0 M(aximum) P(ower) I(njection) von T3 am größten war. Nachdem der Lupsi mit 3 Insassen + 1 Fahrer zum Bersten vollgemacht wurde bewegte sich der Konvoi mit dem Führungspkw Passat von T1 und dem verschollen geglaubten Schlusswagen (Opel, eh klor) von Habsch auf den Eggersdorfer Hausberg um sich die leeren Mägen mit Fleisch und diversen Gemüsen vollzuhauen.
Schon bei der Ankunft glaubten wir an eine Verfehlung unseres Zieles, da sich vor unseren Augen weder ein Festung, noch ein Gasthaus befand, dass nur annähernd einen solchen Namen trägt. T1 beharrte jedoch auf seine Ortskenntnisse und so traten wir verwirrt in das Gasthaus „Spechtl“ zum perfekten Dinner ein.
Gleich beim Eintritt in diese Spelunke verfielen einige der anwesenden, also alle, Patizanen (außer Dunki und Habsch, die die Umgebung nach einem Bankomaten erkundeten) dem Charme der jungen, blonden, witzigen und vor allem freundlichen Kellnerin. Das war der Mannschaft auch nicht zu verübeln, fand man doch am Vormittag nur schwitzende und geschundene Männerkörper zur Betrachtung vor.
Zur Verwunderung aller wurde bei der Getränkebestellung kein einziges alkoholisches Getränk bestellt. Schande über das Hause Patizans! Nach dem nun auch Dunki und Habsch nach etwa halbstündiger Irrfahrt eintrafen, konnte das Mittagessen vollzogen werden. Riesige Fleischportionen bzw. Gemüse/Käsezeug krochen die Speiseröhren der versammelten Mannschaft hinunter. Gerüchten zu Folge, mussten drei Schweine ihr Leben lassen, um den Hunger der Patizanen zu stillen.
Nach dem letzten Happen, kehrte wieder Frohmut in die gesellige Runde ein und man scherzte über diverse dumme Deutsche und andere Attraktionen und man warf auch immer wieder einen Blick auf die Kellnerin, um vielleicht beim Bezahlen einen kleinen Bonus zu erhaschen. Bei der Bezahlung protzten Bernd und Habsch noch ein letztes Mal bei der Kellnerin und erstgenannter prahlte beim Verlassen der Lokalität noch damit, dass ihn die Kellner noch vom Turnier des Vorjahres in Erinnerung behielt. Wir ließen ihn in dem Glauben und hofften somit, dass er dadurch beim Halbfinale Superkräfte entwickelt.
Nun folgte eine ewig lange Pause, die der Verfasser dieses Berichtes in der Landeshauptstadt verbrachte, um einige wichtige Packuntensilien per Tauschhandel Ware – Geld in sein Eigentum zu transferieren.
Sollten außergewöhnliche Dinge vorgefallen sein, bitte ich höflich darum, diese unverzüglich dem Administrator in digitaler, schriftlicher Form zukommen zu lassen.
Kurz vor Ende der Nachmittaggruppe geschah jedoch noch eine sehr, sehr lustige Begebenheit. Bei einem Spiel von orange-gekleideten Burschen, die vorher hinter unserem Rücken diverse Rechnungen über ihren prophezeiten Finaleinzug anstellten gingen die Wogen hoch. Die Oranjes waren bis kurz vor Schluss mit 2:0 zurück. Um nicht ganz abzustinken, nahm sich der Goalie der besagten Mannschaft ein Herz und startete einen Sturmlauf der kurz nach der Mittellinie etwas unsanft von einem Gegenspieler gestoppt wurde. Angeblich wurde in dieser Aktion auch noch Spucke vom Mund auf die Kleidung des Gegners befördert. Doch für einen Spieler der Orangen war das ein und alle mal zu viel. Er nahm sich den Schiedsrichter zur Brust, um ihm fußballerische Unwissenheit vorzuwerfen. Nach dem er ihm das ins Ohr geflüstert hatte, versuchte sich wieder vom Schiedsrichter abzunabeln, in dem er ihm mit voller Wucht beide Hände in die Brust stieß. Dem Schiedsrichter missfiel diese Art der Abnabelung und er griff in seine Hosentasche um dem Spieler die rote Karte zu zeigen. Dies wiederum missfiel dem Spieler, weshalb er dem Schiri die Karte aus der Hand riss. Als er nun sah, dass der Schiedsrichter ganz unglücklich war, teilte er die Karte freundschaftlich in der Mitte, gab ein Teil dem Unparteiischen zurück und legte die andere Hälfte auf den Boden der Halle!
Nach dieser Aktion, bei der am Spielfeld sehr viele „Hööö“’s gerufen wurden, beschlossen die Patizanen, bei jedem weiteren gerufenen „Hööö“ von den Sitzplätzen auf der Tribüne nach vorne an das Geländer zu wüldnen und mit eindeutigen Gesten, die Stimmung am Spielfeld weiter nach vorne zu treiben. Dies gelang sehr gut!
Auch bereiteten wir uns auf das Zusammentreffen mit der Fettsau vor. Dieser hatte ihm Vorjahr Hirschi verbal beleidigt und die Gewandung mit einer Weinkleschn (vermutlich Tetrapackwein) beschmutzt. Doch kurz nach Eintreffen konnten wir enttäuscht feststellen, dass dieser Unmensch nicht vor Ort war. Leise Stimmen behaupten, er hätte sich nicht aus seinem Loch herausgetraut, da ihm mit uns einfach zu überragende Gegner gegenübergestellt worden wären. Leider, vielleicht nächstes Jahr!
Das Halbfinale war nun also unsere nächste Aufgabe, die es mit Bravour zu erledigen galt. Dieses fand gegen die Erstplatzierten der Nachmittagsgruppe, MBS Graz, statt. In diesem Match war leider wieder die Chancenauswertung das große Problem der Patizanen. Einige schöne Torchancen wurden zunichte gemacht. Das ganze Spiel über bestimmte man den Spielverlauf, jedoch lief ihnen zum Schluss die Zeit davon und man fand sich im Siebenerpuffen wieder. Nicht aber bevor nicht Prauni einen gegnerischen Spieler seines Lederhalsbandes entledigte. Dieser zeigte sich von seiner eingeschnappten Seite und forderte vehement ein strengeres Vorgehen des pfeifenden Schiris. Ohne Erfolg. Siebenerschießen, wiederum ein Akt, der nicht zu den Spezialitäten des Vereines gehört.
Die nominierten Schützen waren: Schlecks, Hirschi und Prauni. Schlecks begann den Reigen und schoß den Ball gekonnt in die linke Ecke des Tores. Nun lag es an Flo den nächsten Siebener zu halten. Leider gelang das nicht und die Gegner glichen aus. Hirschi machte seine Sache gut und traf zur 2:1 Führung in der Entscheidung. Nun hatte Flo eine richtige Eingebung und warf sich in das richtige Eck, um den vom Gegner geschossenen Ball vor der entscheidenden Torlinie mittels geballter Manneskraft eine gehörige Richtungsänderung zu verpassen. Der letzte Schütze in den Reihen Patizans war Prauni. Die Schweißperlen auf seiner Stirn waren von Angst geprägt. In der gesamten Halle war es mucksmäuschenstill. Man hätte sogar einen Konfettifurz oder Seifenblasenurinabgabe vernehmen können. Prauni legte sich den Ball zu Recht, nahm genug Anlauf und zog mit gewaltiger Wucht ab. Millisekunden später hörte man einen lauten Knall. Dieser rührte vom Aufeinandertreffen des Geballs mit der Aluminiumstange des Tores her und war sogleich Zeichen des Misslingens dieses Unterfangens. Tränenüberströmt machte sich Prauni zurück zur Mittellinie, wo ihn auch schon die trostspendenten Mitspieler in ihre Arme schlossen. Nachdem der Hallenboden wieder von den Tränenlacken befreit war, trat auch schon der nächste Gegenspieler zum Siebener an und versenkt diesen in den Maschen des Tores. Nun wurde das Spiel in den Sudden Death Modus umfunktioniert. Schlecks war der Vorreiter in diesem Modus und hatte die Ehre, den ersten Siebener zu vollführen. Auch er nahm genug Anlauf und versuchte das Spielgerät mit ähnlicher Wucht, wie bei seinem ersten, grandiosen Antreten zu beschleunigen. Leider waren diesmal die geernteten Früchte von Sauerkeit geprägt, da der Goalie von MBS den Ball abwehren konnte. Leider machte es der Spieler von MBS besser, versetzte unseren Flo und platzierte den Ball unhaltbar im Tor. Somit war die Geschichte Finaleinzug abgeschlossen.
Nach einer kurzen Bank hieß es aber jedoch schon wieder auf den Platz, da das kleine Finale bevorstand. Der Gegner war uns kein unbekannter, handelte es sich doch um die Mannschaft des Seecafe Kumberg. Diese Ungustl waren unser erster Gegner in diesem Turnier und gegen sie fuhren wir eine bittere 1:0 Niederlage ein. Die Zeit der Rache war also kurzfristiger gekommen, als wir uns das alle gedacht hatten. Leider versäumte der Verfasser, aufgrund von taktischen Gesprächen mit dem nachgereisten Willi, das 1:0 für die Gegnermannschaft. Erzählungen zu Folge soll es sich aber um einen Stellungsfehler des defensivsten Defensivmann gehandelt haben. Als ich nun sieben Minuten vor Schluss die Tribüne betrat, waren die Patizanen wie immer in der Vorwärtsbewegung. Leider gelang keine zwingende Torchance. Die Zeit verflog und schon bald war man 25 Sekunden vor der Schlusssirene angelangt. Als ich auf die Uhr blickte, war mir nicht bewusst, dass diese 25 Sekunden in die Geschichtsbücher der Hobbyfußballhistorie eingehen würden doch nun alles der Reihe nach.
- 25 Sekunden – Pass auf Dunki
- 24 Sekunden – Dunki stoppt Ball
- 23 Sekunden – Dunki hackt bei gegnerischen Bein ein und startet Flugphase (angeblich Trick 1)
- 22 Sekunden - Dunki liegt und wartet auf Pfiff des kleinen Schuhschiris
- 21 Sekunden – Schiri pfeift Siebenmeter und Uhr wird angehalten
- 20 Sekunden – Ankick Seecafe Kumberg
- 19 Sekunden – 13 Sekunden – Unruhiges Herumgeplänkel Seecade Kumberg
- 12 Sekunden – Prauni verräumt einen Gegner
- 11 Sekunden – Der getroffene Gegner geht weinend zu Boden
- 10 Sekunden – Die Gegner laufen gesammelt zum Schiri um die blaue Karte zu fordern
- 9 Sekunden – 4 Sekunden – Die Prauni-Gedächtnis-Sekunden:
Jubelchöre und Umarmungen von sich völlig fremden Menschen waren die Folge. Nun konnte die gesammelte Mannschaft beruhigt zur Bar gehen, um sich gemeinsam ein letztes Bier hinter die Binden zu Kippen.
Die letzte Entscheidung dieses Spieltages und zwar den Schöttel des Tages zu wählen, war diesmal eine sehr leichte. Einzig und allein der Unfrisurenmann kam für uns in Frage.
Fazit des Tages:
- Frisuren schießen keine Tore
- Rote Karten kann man teilen
- Hööö’s sind mit Handgesten zu untermalen
- Naaser haben listige Finten auf Lager
- Schlecks hat gute Nerven
- Trick 1 im Strafraum geht immer
Autor: T3